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Histaminintoleranz beim Hund

  • Unsere Fellnase
  • 13. Okt. 2024
  • 3 Min. Lesezeit
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Histaminintoleranz und eine Überreaktion auf Histamin können bei Hunden ebenso wie bei Menschen auftreten, und sie spielen eine wichtige Rolle bei der Verschlechterung allergischer Reaktionen. Bei einer Histaminintoleranz ist der Körper nicht in der Lage, überschüssiges Histamin effektiv abzubauen, was zu einer Ansammlung von Histamin im Körper führt. Diese Ansammlung kann dann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, die eine Überempfindlichkeitsreaktion verstärken oder neue Symptome auslösen.


Was ist Histamin?


Histamin ist ein biogenes Amin, das als Botenstoff bei Immunreaktionen, insbesondere bei Allergien, eine zentrale Rolle spielt. Es wird hauptsächlich in Mastzellen und Basophilen gespeichert und bei Kontakt mit einem Allergen oder durch äußere Reize freigesetzt. Histamin ist auch in vielen Nahrungsmitteln in unterschiedlicher Menge vorhanden und wird während bestimmter bakterieller Fermentationsprozesse gebildet.


Was passiert bei Histaminintoleranz und Überreaktion auf Histamin im Körper des Hundes?


1. Unzureichender Histaminabbau


Bei einer Histaminintoleranz hat der Körper des Hundes Schwierigkeiten, das aufgenommene oder freigesetzte Histamin zu verarbeiten und abzubauen. Normalerweise wird Histamin durch das Enzym Diaminoxidase (DAO) und in geringem Umfang durch Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) abgebaut. Wenn die Aktivität dieser Enzyme unzureichend ist oder der Körper übermäßig viel Histamin aufnimmt (z.B. durch Nahrung), kann das Histamin im Körper ansteigen.


DAO-Mangel: Ein Mangel an DAO kann die Ursache für eine unzureichende Histaminverarbeitung sein. DAO baut Histamin hauptsächlich im Darm ab, und wenn dieses Enzym nicht in ausreichender Menge vorhanden ist, bleibt Histamin im Blutkreislauf erhöht.



2. Freisetzung von Histamin durch allergische Reaktionen


Bei Hunden mit Allergien reagieren das Immunsystem und die Mastzellen überempfindlich auf bestimmte Substanzen (z.B. Nahrungsmittel, Umweltallergene). Wenn ein Allergen erkannt wird, schütten die Mastzellen große Mengen Histamin aus. Dies führt zu den klassischen allergischen Reaktionen, wie z.B. Juckreiz, Hautausschlägen, Verdauungsstörungen und Entzündungen.


Wenn der Hund zusätzlich an einer Histaminintoleranz leidet, kann der Körper diese übermäßige Menge an Histamin nicht abbauen, was zu einer verstärkten Reaktion führt.


3. Histamin-Rezeptoraktivierung und Symptome


Histamin wirkt auf verschiedene Histaminrezeptoren im Körper (H1, H2, H3 und H4), die verschiedene physiologische Prozesse steuern. Eine Überstimulation dieser Rezeptoren kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen:


H1-Rezeptoren: Verantwortlich für allergische Symptome wie Juckreiz, Hautrötungen, Entzündungen, Schwellungen und Bronchokonstriktion (Verengung der Atemwege).


H2-Rezeptoren: Verursachen vermehrte Magensäureproduktion und können bei einer Überstimulation zu Magen-Darm-Problemen wie Durchfall und Erbrechen führen.


H3-Rezeptoren: Regulieren die Freisetzung von Neurotransmittern und können bei Überstimulation Müdigkeit und neurologische Symptome hervorrufen.


H4-Rezeptoren: Sind an der Regulierung von Entzündungsprozessen beteiligt und spielen eine Rolle bei der Verstärkung von Entzündungen im Darm und der Haut.



Wenn das Histamin nicht ausreichend abgebaut wird, bleiben diese Rezeptoren übermäßig stimuliert, was zu anhaltenden oder verschärften Symptomen führt.


4. Kombination von endogenem und exogenem Histamin


Zusätzlich zu dem Histamin, das vom Körper während allergischer Reaktionen freigesetzt wird (endogenes Histamin), kann Histamin auch durch Nahrungsmittel aufgenommen werden (exogenes Histamin). Nahrungsmittel mit hohem Histamingehalt, wie Pferdefleisch, bestimmte Fische oder fermentierte Produkte, können die Histaminbelastung weiter erhöhen. In einem Hund mit Histaminintoleranz oder einer Überreaktion wird das überschüssige exogene Histamin nicht gut abgebaut, was zu einer kumulativen Wirkung führt, die die Symptome weiter verschärft.


Symptome einer Histaminüberreaktion oder -intoleranz bei Hunden


Die Symptome einer Histaminüberreaktion oder -intoleranz bei Hunden können sehr vielfältig sein und umfassen:


Hautprobleme: Juckreiz, Hautrötungen, Nesselsucht, Ekzeme.


Magen-Darm-Beschwerden: Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen.


Atemwegssymptome: Atemnot, Keuchen, Husten.


Verhaltensänderungen: Unruhe, Aggression, Müdigkeit.


Schwellungen: Schwellungen im Gesicht, der Pfoten oder an anderen Körperstellen.



Diese Symptome können durch den Verzehr histaminreicher Nahrungsmittel oder die Exposition gegenüber Allergenen verstärkt werden.


Fazit


Bei Hunden mit Histaminintoleranz oder einer Überreaktion auf Histamin führt die Unfähigkeit, überschüssiges Histamin abzubauen, zu einer verstärkten allergischen Reaktion. Histamin, das während einer Immunreaktion freigesetzt oder durch Nahrungsmittel aufgenommen wird, verursacht durch die Aktivierung von Histaminrezeptoren eine Vielzahl von Symptomen, die Haut, Verdauungstrakt, Atemwege und das Verhalten betreffen können. Hunde mit diesen Problemen sollten daher möglichst histaminarme Nahrungsmittel erhalten und potenzielle Allergene in der Umwelt gemieden werden, um das Histaminlevel im Körper zu kontrollieren und die Symptome zu lindern.

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