top of page

Iliopsoas Muskel bei deinem Hund

  • Unsere Fellnase
  • 1. Mai 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Heute möchte ich euch zu einem weiteren Thema sensibilisieren. Nämlich den Iliopsoas Muskel bei eurem Hund. Dieser Muskel wird bei vielen Tierärzten ignoriert oder zu wenig beachtet. Vorallem wenn es um das Thema HD oder Kreuzbandriss Diagnostik angeht. Denn unter Umständen ist dieser Muskel bei deinem Hund schmerzhaft und du weißt es überhaupt nicht.


Iliopsoas Verletzungen sind sehr häufig nur werden sie genauso häufig nicht erkannt oder fehldiagnostiziert. Bei schnellen Wendungen, schnellen Antritten und Sprüngen wird der sogenannte Iliopsoas Muskel stark belastet und es kann zu Zerrungen dieses Muskels kommen. Besonders gefährdet sind dabei Hunde, die eher sporadisch aktiv sind, schlecht trainiert oder ungenügend aufgewärmt sind. Oder Hobby aktive Hunde aber auch Hunde die im Hundesport unterwegs sind.


In neueren Studien zeigte sich, dass die Hauptgefährdung der Muskelfasern nicht durch das Aus- oder Wegrutschen an sich (z.B. auf glatten Böden mit einem oder beiden Beinen rutschen, auf dem Steg daneben treten etc.) entsteht. Die Fasern des Muskels neben den größten Schaden durch die automatisch erfolgende “Korrektur” des Körpers, also in dem Augenblick, wo der Muskel sich nach der Überdehnung wieder anspannt.


Hauptfunktion des M. iliopsoas ist das Beugen der Hüfte und unteren Rückens (aufwölben). Außerdem dreht er den Oberschenkel nach außen (Hüft-Außenrotation), führt das Bein nach vorne und stabilisiert das Becken und den unteren Rücken (neben anderen Muskeln).


Der Nervus femoralis läuft beim Hund durch diese Muskelgruppe hindurch, was leider bei Verspannungen und sogenannten Triggerpunkten in diesem Muskel zu massiven Problemen führen kann.


Dieser Nerv innerviert nämlich unter anderem den Oberschenkelstrecker. Bei schlechterer Reizleitung aufgrund von Iliopsoasproblemen kommt es deshalb mittel- bis langfristig zu Knie-Instabilität, die oftmals sogar Kreuzband An- oder Komplettrisse zur Folge haben können.


Hunde mit Zerrungen oder Entzündungsreaktionen sowie massiven Verspannungen im M. iliopsoas zeigen verschiedene Symptome. Probleme beim oder nach dem Aufstehen („steifer“ Gang), verkürzte Schritte der Hinterhand, einige Schritte eventuell sogar ein Gehen auf drei Beinen oder einen anfangs relativ unauffälligen Leistungsabfall. In schweren Fällen lässt sich eine Schwellung fühlen, oftmals zeigt sich der Muskel aber nur schmerzhaft beim direkten Abtasten oder beim Dehnen. Viele Hunde verweigern das Springen oder den Slalom, da das Aufwölben und seitliche biegen der Lendenwirbelsäule stark schmerzhaft ist. Leider zeigt sich aber gerade bei hochmotivierten Hunden im Sport oftmals durch den hohen Adrenalin Pegel ein „kaschieren“ der Symptomatik, wodurch der Besitzer die Verletzung nicht einwandfrei erkennen kann.


Weiterführende Diagnostik ist oft sinnvoll, um andere Erkrankungen ausschließen zu können.Eventuell zeigen sich in einer Ultraschalluntersuchung Weichteilgewebeverletzungen wie Einblutungen oder ödematöse Veränderungen an Muskeln und Sehnen. Natürlich kann ein MRT gemacht werden, ein geübter und geschulter Manualtherapeut kann in den meisten Fällen schon durch fühlen und Bewegungsuntersuchung eine Diagnose stellen.


Da die betroffenen Hunde sehr häufig ein Bein nach außen stellen (und dieses auch im Sitzen häufig versuchen, zu entlasten) und das Bein nicht oder nur wenig belasten, wird leider sehr häufig die Diagnose Kreuzband An- oder Abriss diagnostiziert. Hier gilt es immer, eine IP Belastung auszuschließen, bevor eine große Knie oder Hüft Operation terminiert wird.


Typisch in der Gangbildanalyse ist eine leichte Außenrotation und kreisende Auswärtsbewegung in der Vorführphase der Hintergliedmaße.


Also sprecht dieses Thema gezielt bei Tierarzt, Physio und Osteopathie an wenn euer Hund Symptome zeigt.

Kommentare


bottom of page